DER RITTERSPORN
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DER RITTERSPORN

Man kommt in einem Cottage Garten oder Bauerngarten einfach nicht um ihn herum.

Sollte man meinen. Der Rittersporn verleiht selbst einem braven Garten Verwunschenheit und Romantik, und verdrängt sofort jegliche gartengestalterische Eintönigkeit.

Es gibt allerdings nur wenige Pflanzen, die mich unglücklicher machen (und wenn ich mir Eure lauten und verzweifelten Hilferufe anhöre, geht es vielen von Euch auch so).

Der Rittersporn, diese mannshohe Prachtstaude, ist anscheinend nicht ganz so einfach zu kultivieren und eine Herausforderung für viele Gartenbesitzer.

Auf der anderen Seite aber gibt es tatsächlich Gärtner, die überhaupt keine Probleme mit dieser giftigen Schönheit aus der Familie der Hahnefußgewächse haben.

Aus meiner Erfahrung meiner - schon zigfach gepflanzten - Ritterspornen lässt sich das relativ einfach auf den Punkt bringen:

Im ersten Jahr gepflanzt, im nächsten Jahr verschwunden.

Woran liegt es, dass sie des einen Freu(n)d und des anderen Leids ist?

Schnecken?

Die Sorte?

Der Standort?

Es ist also an der Zeit mich näher mit dieser Staude zu beschäftigen und zu ergründen, warum sie bei mir nicht will.

Feststellung Nummer 1:

Die Schnecken. Wenig Pflanzen üben eine stärkere Anziehungskraft auf die kleinen Schleimer aus. Was dazu führte, dass ich 2017 meinen Rittersporn kurzum zur "Opferpflanze" erklärte. Überall dort, wo ein Rittersporn stand (ich habe mir nicht mal mehr die Mühe gemacht, ihn einzupflanzen, sondern ihn im Topf in meine Beete gestellt), haben letztes Jahr alle leckersten - aus Schneckenperspektive - Pflänzchen problemlos und unverletzt überlebt.

Feststellung Nummer 2:

Die Lebensdauer des Delphinum ist abhängig von der Sorte.

Wir unterscheiden hier zwischen verschiedene Arten:

Es gibt Einjährige (Feld- und Acker-Rittersporn), die aber eher selten im Garten zu finden sind.

Die Pacific-Rittersporne werden nicht alt. Zwei bis drei Jahre ist ihre Lebenserwartung. Und gerade die findet man oft in Baumärkten und Gartencentern.

Anders sieht es da schon bei den Belladonna und Elatum-Sorten aus. Diese sind wesentlich langlebiger.

Fünf Jahre für Delphinum belladonna und mindestens fünf bis zehn Jahre für die Elatum-Rittersporne. (Was mich dazu veranlasst, aus einer Laune (Bauch über Kopf!!!) heraus, jetzt gerade drei Elatum-Hybriden bestellt zu haben... im Juli. Hmm.)

Feststellung Nummer 3:

Der Standort ist wichtig. Extrem wichtig. Gefällt's ihm nicht, verabschiedet er sich.

Dazu Folgendes:

Unser Spörnchen wünscht sich einen voll-sonnigen, lehmig-humosen-gut-durchlässigen-nährstoffreichen und konkurrenzfreien Standort. Sonst noch irgendwelche Wünsche?

Aber ja! Bitte nicht an Orte pflanzen, wo in letzter Zeit schon einmal ein Rittersporn stand. Stichwort: Bodenmüdigkeit.

Und noch was: Es wird empfohlen die Pflanze alle zwei Jahre im frühen Frühjahr an einen neuen Platz zu verpflanzen (und eventuell dabei zu teilen). Klingt kaum nach Arbeit.

Und: Der Rittersporn ist keine Pflanze für "dazwischen" pflanzen. Er will Platz.

Bei der Pflanzung am besten Kuhdünger-Körner beigeben und im Herbst Kalk. Und das jährlich.

Und wässern bei Trockenheit. (Regen ist sowieso zu vermeiden, da dieser die hohen Stiele abknickt).

Und stützen wegen der Größe.

(Okay... ich bestelle Elatum wieder ab.)

Nun gut. Ich habe Elatum nicht wieder abbestellt. Werde diese drei pflanzen, je eine Packung Schneckenkörner um sie herum verteilen (nein, tue ich natüüüüürlich nicht) und dann schauen was passiert.

Ich hätte doch sooooo gerne auch Rittersporn.

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