Quittenbrot, Quittengelee und Quittensaft
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QUITTENBROT, QUITTENGELEE UND QUITTENSAFT - drei köstliche Rezepte aus ein und denselben Quitten

Ich komme aus der Provence. Zumindest meine mütterliche Seite.

Meine Mamette, meine Großmutter, machte im Herbst immer Quittenbrot (Pâte de Coing) – wobei ich das Wort Brot irgendwie missverständlich finde. Quittenkonfekt passt da besser. Das Quittenbrot trocknete dann auf dem Dachboden und wurde zu Weihnachten als eines der traditionellen 13 Desserts serviert. Glücklicherweise hat Mamette alle ihre Rezepte handschriftlich in einem kleinen Notizbuch hinterlassen und nachdem unser Quittenbaum uns dieses Jahr mit einer großzügigen Ernte verwöhnt, kann ich diese alte Tradition wieder aufleben lassen.

Und das Beste daran? Ich habe – überrascht – festgestellt, wieviel man aus ein und denselben Quitten machen kann. Und es ist super einfach. Und wahnsinnig köstlich.

Nämlich Saft, Gelee und das Brot. Nehmt also gleich eine größere Menge Quitten, weil der Arbeitsaufwand fast der gleiche ist.

Meine "3 in 1" Quittenrezepte

Die ersten Arbeitsschritte gelten für alle drei Rezepte.

1. Reibt den weißen Flaum – falls nötig – von den Quitten, viertelt sie und schneidet sie in grobe Scheiben. Ihr müsst sie nicht schälen und entkernen, denn genau das gibt nochmal Extra-Aroma.

2. Ab in den Topf. Er sollte groß genug sein, dass die Quitten mit Wasser bedeckt sind und es beim köcheln nicht überläuft.

3. Lasst sie weich kochen. Je nach Sorte und Dicke kann das 45 bis 60 Minuten dauern.

4. Dann gießt Ihr den Saft durch ein feines Sieb und behaltet UNBEDINGT die gekochten Quitten.

So, und ab hier gibt's jetzt drei Möglichkeiten:

Quittenbrot und Saft

Quittenbrot und Gelee

Quittenbrot, Saft und Gelee

QUITTENSAFT

1. Der Quittensaft ist fertig. Die abgegossene Flüssigkeit in saubere, sterilisierte Flaschen abfüllen. Schmeckt großartig als Schorle. Wem das nicht süß genug ist, kann die Flüssigkeit mit Honig, Zucker oder Agavendicksaft noch süßen. Kleine Mengen im Kühlschrank aufbewahren und in den nächsten Wochen verbrauchen. Größere Mengen könnt Ihr natürlich auch sterilisieren, dann hält er mindestens ein Jahr.

Aber, er schmeckt so gut, bei uns waren die drei Flaschen in 24 Stunden viel zu schnell weg.

QUITTENGELEE

1. Aus dem Saft könnt Ihr jetzt auch Quittengelee machen. Nehmt dafür Gelierzucker (ich hatte 2:1 noch in meiner Speisekammer) und mischt 900 ml Saft mit 500 g Gelierzucker.

2. Aufkochen, drei Minuten kochen lassen und in saubere, sterilisierte Gläser abfüllen.

Haltet Euch einfach an die Anleitung auf der Packung, dann kann da eigentlich nichts schiefgehen.

QUITTENBROT/QUITTENKONFEKT

So, zugegeben, das Quittenbrot macht sich nicht von alleine. Und ich habe es am nächsten Morgen im rechten Oberarm gespürt, da es viel Rührarbeit abverlangt. Aber es loooohnt sich soooo!!!

1. Aus den Quitten, die im Sieg geblieben sind, wird das Quittenbrot. Nehmt das Fruchtfleisch, löst mit den Fingern die Kerngehäuse aus den Früchten (geht viel leichter, als vorher rauszuschneiden).

2. Püriert die Quitten mit einem Pürierstab oder im Mixer sehr fein – es sieht dann aus wie Apfelmus. Und wiegt dann die Fruchtmasse ab.

2. Ab in einen großen (!) Topf und fügt die gleiche Menge an Zucker hinzu.

3. Bei mittlerer Hitze aufkochen und jetzt gilt: Rühren, rühren, rühren. Wenn Ihr Pausen einlegt, werdet Ihr merken, dass gleich große Quitten-Blubber-Blasen kommen, die aufplatzen und Eurer Küche sehr schnell einen neuen Anstrich verpassen. Ausserdem klebt die Masse schnell am Topfboden fest.

4. Irgendwann – und das kann gut 45 Minuten dauern, vielleicht auch länger – verändert sich die Masse. Sie wird zähflüssiger und deutlich dunkler. Dann ist es soweit.

5. Streicht die Masse auf ein Backblech – mit Packpapier – ca. 1 cm dick auf.

6. Ihr könnt sie an einem warme Ort an der Luft oder im Backofen bei 100 Grad drei bis vier Stunden trocknen lassen, bis sich das Konfekt an der Oberfläche trocken anfühlt.

7. Schneidet das Quittenbrot in Rauten, Würfel oder stecht mit Plätzchenförmchen Motive aus. In Zucker (eventuell auch in Kokos oder gemahlenen Mandeln, aber ich stehe eher auf den Klassiker mit Zucker) wenden und genießen. Oder wie Plätzchen lagern, in Blechdosen mit Pergamentpapier zwischen den einzelnen Schichten.

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